„Gesundheitsorientiertes Longieren am Kappzaum“
Unser Seminar am 27. September 2015
Seit vielen Jahren stehen mir die Haare zu Berge wenn ich Pferdebesitzern beim Longieren zuschaue. Natürlich kann jeder der reitet auch longieren. Da ist ja nichts bei, das ist doch keine Kunst. Man bekommt allerdings den Eindruck, es geht nicht darum das Pferd zu gymnastizieren, sondern vielmehr darum, das Pferd möglichst schnell dazu zu bringen überschüssige Energie abzubauen. Dabei wird der Partner Pferd eher im Kreis geschleudert, möglichst lange im Galopp, als das grundlegende, korrekte, gesundheitsfördernde Arbeit geleistet wird. Das kann ich sogar teilweise verstehen, denn man hat nicht viel Zeit und will nicht runter plumsen, vom Pferd. Gerade im Winter, wenn der Auslauf auf der Koppel beschränkt ist und die Tiere knackig frisch werden. Aber alle meine Reden von Gelenks- und Sehenbelastungen gehen ins Leere. Da wird "longiert" was das Zeug hält. In Schräglage, bis der Bodenbelag nach außen aus dem Longierplatz wandert und die Pferde schnauben und bocken und noch mal zulegen. Vielleicht muss da mal eine "Fachfrau" her die Aufklärung leistet.
Also bin ich es angegangen.
Mehr als zufrieden waren alle Teilnehmer am Ende des Tages. Wir haben viel mehr gelernt als wir uns erhofft hatten.
Vielen lieben Dank Jessi!!
Es macht Freude einen neuen Weg mit Dir zu gehen der Pferde gerecht ist und mit viel Spaß, Erfolgen und motivierten, aufmerksamen Pferden belohnt wird.
Zunächst wurde nach theoretischer Einführung an der Führigkeit der Pferde in Stellung und Biegung gearbeitet, alle Muskeln und Gelenke angesprochen und siehe da, was man mit korrekt gegebenen Hilfen alles erreichen kann. Aufgewölbter Rücken, fallen gelassener Hals, aktive Hinterhand, anspannen der Bauchmuskulatur, innere Schulter hoch ...
Langsam wurde in Richtung Distanz gearbeitet und dann ging es auch schon in die Mittagspause mit leckeren Salaten, Würstchen und Kuchen. Ja, wir haben es uns so richtig gut gehen lassen.
Dann ging es weiter in die nächste Runde mit unseren Vierbeinern. Die hatten sich nach einer Heupause noch alles gemerkt und sagten gleich : „ guck mal was ich noch alles kann, ich zeige es Dir.“ Was positive Bestärkung und die richtige Einstellung alles vermag.
Besonders war es an meiner Dreijährigen zu erkennen. Zu Beginn betrat sie den Reitplatz mit den gelben und blauen Balken nur sehr, sehr zögerlich. Denn immer wieder hört man, dass diese junge Pferde fressen. Ich hätte es niemals für möglich gehalten, sie nach kurzer Zeit zwischen den Pylonen und Balken zu führen und sie ganz gelassen über die Balken treten zu lassen. Aber so war es. Sie hat sich dafür auch mit richtig lautem Applaus feiern lassen :-) "das ist für mich? Super, mehr davon :-) "
Zum Ende der Stunde gingen alle Pferde in Distanz zum Longenführer in Stellung, gingen auf Aufforderung schöne Schritt - Trab Übergänge, konnten übertreten und wechselten perfekt die Hand.
Es ist uns schon klar, dass es ohne Jessis ständige Hilfe und Korrektur nicht so super klappen wird. Aber wir werden üben Jessi, versprochen !!! Und du kommst hoffentlich bald wieder.